no no no Pasaran: F.E.T.E. fährt nach Dresden

Es war noch dunkel als wir morgens kurz nach 6.00 Uhr vom Eberswalder Busbahnhof nach Dresden aufbrachen, um den angeblich größten Nazi-Aufmarsch Europas zu blockieren. (Da einige wahrlich keine Frühaufsteher sind, mussten wir mit etwas Verspätung losfahren ;).)
Aufällig war die Präsenz der Polizei am Eberswalder Bahnhof. Sie war mit drei Manschaftswagen vertreten und am Bahnhof in Bernau waren drei Polizei-Passat aufgestellt. Später erfuhren wir, dass eine größere Horde Nazis aus Richtung Finowfurt kommend, auf den Weg zum Eberswalder Bahnhof war und dort, kurz nachdem wir abgefahren sind, eintraf. Auch in Bernau sahen wir Nazis aus einem nahe gelgegen Coffeeshop zum Bahnhof kommen. Die Polizeipräsenz ist also gerechtfertigt: man stelle sich vor, die Nazis währen früher erschienen und die Polizei wäre nicht da gewesen.

Nach dreistündiger Fahrt sind wir gegen 10.00 Uhr in Dresden angekommen. Obwohl die Polizei Busse aufhielt und Kontrollen durchführte, sind wir gut her durchgekommen. Unser Blockadepunkt war die Hansastraße/ Großenhainer Straße. Hier standen wir mit etwa 3.500 anderen Blockierenden. Die Polizei verhielt sich relativ friedlich, bis auf die Räumung einer alten Eisenbahnbrücke über uns (auf der nun wirklich keine Nazis langmarschieren wollten), hat sie nichts gegen die Blockade unternommen. Erwähnenswert ist noch unser Besuch beim Lidl in der Hansastraße. Die Kassiererinnen arbeiteten auf Hochtouren, um die Blockierenden, die auf dem vegetarischen Brei der liebevoll organisierten Solid-Volksküche keine Lust hatten, mit eingekauften Fleisch und Wurstwaren zu versorgen. Da viel geklaut wurde, schmiss uns der Ladenleiter raus. Ansonsten passierte nicht viel, es gab leider kaum Musik. Nur eine Trommelgruppe die auf aufgeschnittenen Plastikfässern trommelte und mit großen, aus Abfall gebastelten Figuren tanzte sorgte für gute Unterhaltung. Das offen gesagt recht langweilige Rumstehen hat sich aber gelohnt, um 17.00 Uhr wurde die Nazidemo abgesagt, die Rechten mussten nach Hause und wir haben kein einzigen Nazi gesehen. Irgendwie blieb unser Anti-Nazi-Herz aber unbefriedigt, denn wir hatten nicht die Gelegenheit den Faschos zu sagen, wie scheiße wir sie finden und wie widerlich wir es finden, dass sie das Leid der Dresdener Bombennacht so instrumentalisieren.
Irritationen gab es am Ende noch als das Gerücht rumging, dass die Nazis doch noch durch Dresden marschieren, dabei wurden sie nur nach Hause geleitet. Insgesamt waren wir mit unserem Einsatz relativ zufrieden als wir um 20.00 Uhr wieder in Eberswalde eintrafen.

Unten sind einige Beiträge aus (von uns geschätzten) Blogprojekten gegen Rechtsextremismus aufgeführt…

Dresden Nazifrei: Blockaden erfolgreich, Aufmarsch verhindert
Dresden Nazifrei: Dresden Nazifrei! Dank Massenblockaden
Störungsmelder: Sitzblockaden verhindern Naziaufmarsch
NPD Blog: Chronologie: Das war der Tag in Dresden
Endstation Rechts: Dresden 2010. Kein wintermärchen für Neonazis (mit Galerie)

…und von uns geschätzten Tages- bzw. Wochenzeitungen.

Der Freitag: Gemeinsam blockiert: Eine kleine Bilanz zu Dresden
Junge Welt: Bündnis der Nazigegner wurde noch breiter

Dieser Beitrag wurde unter Aktionen, Infos abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

2 Antworten zu no no no Pasaran: F.E.T.E. fährt nach Dresden

  1. Pingback: Eberswalde - Blog - 14 Feb 2010

  2. Gordon schreibt:

    die polizei an den bahnhöfen wurde von den rechten bestellt das es keine übergriffe geben kann mit linken das weiß ich aus zuverlässigen quellen und es gab zwei märche von den rechten in dresden in richtung bahnhof neustadt einer mit 3500 man und einer mit 3000 man (busbesatzung) 2000-3000 sind mit der bahn direkt angekommen und ein teil mit autos es waren ca. 10000 rechte an der kundgebung und der eigendliche marsch wurde blockiert

Hinterlasse eine Antwort zu Gordon Antwort abbrechen